Unser Beitrag zum

Reinickendorfer Umweltpreis

-eine Elterninitiative-


Die Jury hat dieses Projekt mit dem 3. Preis ausgezeichnet! Herzlichen Glückwunsch! Fotos von der Preisverleihung - klick in die Laufschrift!
Projekt:

„Agenda 21" - ein Anfang

 

Was ist das Projekt „Agenda 21" - ein Anfang

Das Projekt ist eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft für Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Schäfersee in Berlin-Reinickendorf, die sich im Bereich Umweltschutz engagieren möchten. Es ist ein offenes Angebot an Schüler der 4. bis 6. Klassen und lädt interessierte Lehrer und Eltern gleichermaßen zur Teilnahme und Fortführung ein.

 

Was will das Projekt „Agenda 21" - ein Anfang

Das Projekt will Schülerinnen und Schüler die eigene Schule als ein konkretes Element ihrer persönlichen Umwelt erleben lassen, sie

· zur Beobachtung anhalten,

· zum Nachdenken anregen und

· zum Handeln anleiten.

Schule als ein Ort des Lernens soll als Lebensraum erfahren werden, der nicht abschließend gestaltet ist, sondern auch aufgrund eigenen Verhaltens und dem der Mitschüler der steten Veränderung unterliegt. Gemeinsam gilt es, Umweltbelastendem im Schulalltag nachzuspüren und bislang ungenutzte Gestaltungsräume zu entdecken.
In einem ersten Schritt soll Umweltbelastendes dokumentiert und in einer zum Nachdenken anregenden Form präsentiert werden. Die notwendige Mitwirkung aller Beteiligten zur nachhaltigen Verbesserung derzeitig unbefriedigender Situationen zu erreichen, bleibt dabei erklärtes Ziel. Auf dem Weg zu diesem Ziel möchte sich das Projekt mit eigenen Vorschlägen einbringen.
Bislang ungenutzte Möglichkeiten zur Verbesserung der schulnahen Umwelt sollen aufgezeigt und im Rahmen konkreter Aktionen ausgestaltet werden.
Um zukünftig Rückschau halten zu können und Nachfolgenden zur Anregung, sollen die einzelnen Aktionen in Form einer fortzuschreibenden Agenda dargestellt werden. Ein Anfang zu dieser Agenda am Beginn des 21. Jahrhunderts ist gemacht.

 

Was bisher unternommen wurde:

1. Aktion: Bestandsaufnahme im Schulgarten

2. Aktion: Neues Leben in totem Holz - Anlage einer Benjeshecke

3. Aktion: Alles Müll oder was? - Was steckt im Restmüll?

4. Aktion: Neue Wohnungen für sechsbeinige Bewohner

5. Aktion: Tagesquartiere für Flattertiere

6. Aktion: Gute Kinderstuben sind rar - Bau von Nistkästen

 

1. Aktion : Bestandsaufnahme im Schulgarten

Von den Grünflächen, die die Schulgebäude umgeben, bietet sich der separate, abgeschlossene Schulgarten in besonderer Weise dazu an, durch gezielte Maßnahmen in Nischen neue Lebensräume für die Tierwelt zu erschließen.
Es galt daher den Garten zu entdecken, ihn in seiner Struktur zu erfassen, seine unterschiedlichen Bereiche anzusprechen und sich von Beobachtungen zu Aktionen anregen zu lassen. Dies verbanden wir damit, den Garten auszumessen und einen maßstabsgerechten Plan von ihm anzufertigen, was gar nicht so leicht war, wenn man noch keine Geometrie im Unterricht hatte und die Unterschiede zwischen Kilometern und Zentimetern auch noch nicht so recht verinnerlicht sind. Zu guter Letzt aber gelang es doch mit vereinten Kräften.
Das Grün in unserem Schulgarten lässt sich in vier Bereiche unterscheiden:

1. Streuobstwiese / Langgraswiese

2. Wildblumen und Gehölzecke

3. Gemüsegarten und

4. Baumreihe.

 

Gartenansichten

 Wildblumen und Gehölze Wildblumen und Gehölze

Gemüsegarten Gemüsegarten

 

Streuobstwiese Streuobstwiese

 

2. Aktion: Neues Leben in totem Holz - Anlage einer Benjeshecke

Beim diesjährigen Gehölzschnitt in unserer Schule fiel wieder eine Menge Totholz an. Die auch zur Gefahrenabwehr notwendigen Baumpflegemaßnahmen führen leider auch immer zum Verlust von Lebensräumen für Tiere, die auf alte absterbende Äste angewiesen sind. Für uns war die diesjährige Aktion Anlass, darüber nachzudenken, wie wir mit dem Totholz der Natur an anderer Stelle wieder etwas zurück geben können. Wir entschieden uns für die Anlage einer Benjes-Hecke mit integriertem Unterschlupf für Kleinsäuger.
Die ursprünglich von den Brüdern Benjes entworfenen Anlagen mit Totholz dienen nicht nur dem Schutz nachwachsender Gehölze und Wildkräuter vor Wildverbiss, sondern auch einer Vielzahl von Tieren als geschütztem Aufenthaltsort, sowie Brut- und Nistplatz.
In unserem Fall wollten wir mit dem Einbau eines steinumfriedeten Unterschlupfes noch ein zusätzliches Angebot für Igel im Garten realisieren.

Benjeshecke Löcher für Pfähle werden gegraben.

Benjeshecke Pfähle werden eingesetzt.

Dann wird Reisig eingebracht.

Benjeshecke Benjeshecke

Fertig ist der Unterschlupf für Kleinsäuger.

Bereits eine Woche nach Fertigstellung unserer Benjes-Hecke verriet uns frischer Igelkot vor dem Unterschlupf den Besuch eines Interessenten.

 

3. Aktion: Alles Müll oder was? - Was steckt im Restmüll?

Leider klappt es an unserer Schule mit dem getrennten Erfassen von Abfällen noch gar nicht gut. Dafür gibt es viele Gründe. Wir wollten einmal dokumentieren, was so alles in der Restmülltonne landet und zeigen, was davon dort nicht hinein gehört. Das Ergebnis hat uns selber überrascht. Bei konsequenter Abfalltrennung blieben höchsten 5-10% der derzeitigen Restmüllmenge übrig; dabei ließe sich viel Geld einsparen, das z. Zt. noch im wahrsten Sinn des Wortes in den Müll geworfen wird.

Restmüll?

Das war alles im Restmüll-Container (von links nach rechts):
Dinge für die Gelbe Tonne, Folien, Papier, Obst-/Gemüsereste, Aluminium, Restmüll, Stoffe, Flaschen, 1 alter Staubsauger

Das Ergebnis unserer Aktion wollen wir in der Schule präsentieren und hoffen, damit etwas für Verbesserungen auf diesem Gebiet in Bewegung zu setzen.

 

 4. Aktion : Neue Wohnungen für sechsbeinige Bewohner


Bei unserer Entdeckungstour durch den Schulgarten stießen wir auf einen Busch, der förmlich übersät war mit Blattläusen.

Unterschlupf für Ohrwürmer

Unterschlupf für Ohrwürmer

Anlass genug, einmal über Hilfen für „Räuber" nachzudenken. Um im Sinn einer biologischen Schädlingsbekämpfung den Fressfeinden der Blattläuse, den Ohrwürmern, ein kuscheliges Quartier für den Tag in unmittelbarer Nähe ihrer Jagdgründe anzubieten, präparierten wir einige Tonblumentöpfe mit Stroh- und Schilfhalmen und hängten sie kopfüber in den befallenen Strauch.

 


Hummelnest

Für Hummeln haben wir in unserem Schulgarten künstliche Bodennester angelegt.

Ein Schüler beschreibt dies wie folgt:
„Wir haben im Gebüsch ein Loch gebuddelt, so tief, dass ein Blumentopf in das Loch passt. Dann haben wir eine Schicht Kieselsteine, Holz[späne] und Heu in das Loch getan und den Blumentopf darüber gestülpt."
Abschließend wurde zum Schutz vor Regen und damit niemand in das zukünftige Hummelnest hineintritt noch ein halbiertes Stück eines Baumstammes darüber gelegt.


Anderen Insektenarten wollen wir mit künstlichen Brutstätten im Schulgarten helfen. Hierfür haben wir aus einer Baumscheibe und dem Stück eines Baumstammes (Hartholz!) so genannte „Trappnester" hergestellt.

Ein Teilnehmer beschreibt dies folgendermaßen:
„Wir haben einen kleinen Baumstamm auseinander gesägt und gehackt. Als wir fertig waren, haben wir mit einer Bohrmaschine Löcher in die Baumstammhälften gebohrt."

Trappnest

Trappnest

Besonders anstrengend war es, mit dem Handbohrer Löcher in die Baumscheibe zu bohren.

Doch mittlerweile hängt auch unsere „Käsescheibe" in einem Obstbaum und wartet auf neue Bewohner.

Trappnest

 

 5. und 6. Aktion: Tagesquartiere für Flattertiere und
Gute Kinderstuben sind rar - Bau von Nistkästen

Bei unserer Erkundungstour durch den Schulgarten entdeckten wir einen Nistkasten. Es war offensichtlich der einzige auf dem gesamten Schulgelände und zudem nicht mehr zu gebrauchen, da ein verlassenes Wespennest ihn weitgehend ausfüllte.

 alter Nistkasten Alter Nistkasten mit Wespennest

Wir entschlossen uns deshalb, neue Nistkästen anzufertigen und dabei an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Vögel zu denken. Im Rahmen unseres Projektes entstanden bisher ein Meisenkasten, ein Starenkasten und zwei Halbhöhlen für Nischenbrüter (Rotschwänze, Fliegenschnäpper). Wie wir dabei vorgingen, beschreibt eine Teilnehmerin:

„Wir haben uns Holzplatten aus dem Baumarkt besorgt, die richtigen Maße vorgezeichnet, die Bretter zurecht gesägt und zusammen genagelt. Wo das Holz nicht ganz auf einander passte, wurden die Spalten mit Holzleim und Sägemehl verschmiert. Zuletzt wurde zum Schutz vor Regen noch jeweils ein Dach aus Dachpappe aufgenagelt."

 Pläne für... Am Anfang war ein Bauplan....

den man umsetzen musste,.... ...neue Nistkästen

neue Nistkästen

...wenn man zum halbfertigen Nistkasten kommen wollte.

Von links nach rechts: Meisenkasten, Halbhöhle und Fledermauskasten


In der Nähe unseres Schulgebäudes leben noch Fledermäuse. Durch Baumpflegemaßnahmen, Baumfällungen, Abriss alter Gebäude und Neubauvorhaben, wird es für sie aber immer schwieriger, geeignete Tagesschlafplätze und Wochenstuben für die Aufzucht ihrer Jungen zu finden. Deshalb haben wir auch einige Fledermauskästen angefertigt, die wir später auf dem Schulgrundstück aufhängen möchten.
Vorher wollen wir allerdings die von uns gebauten Holzkästen zusammen mit den Bauplänen und einigen Informationen über die jeweiligen Bewohner unseren Mitschülern in einer kleinen Ausstellung präsentieren. Vielleicht kommt ja der eine oder andere auf den Geschmack und möchte auch für seinen Garten einen Nist- oder einen Fledermauskasten bauen. Anschließend hängen wir die Kästen auf dem Schulgelände auf.

Leiter der AG: Dr. Thomas Kersten

 



Musik: John Lennon, Imagine  
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